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Montag, 26. Dezember 2011







Ich glaube nicht (mehr) an ewige Liebe, 
genau so wenig an ewige Baustellen.
Aber vielleicht ist das Geheimnis ewiger Lieben, 
dass sie ewige Baustellen sind.


meint Herr Oter,
inspiert durch einen Post bei wunder.schoenaberselten, übrigens ein interessanter Blog

® Copyright by Herr Oter






٤:-▏     (nachdenklich nichts sagend)

Sonntag, 25. Dezember 2011

Samstag, 24. Dezember 2011

Freitag, 23. Dezember 2011

Donnerstag, 22. Dezember 2011





Nichts ist so gerecht verteilt, 
wie die Intelligenz -
niemand glaubt, 
mehr davon zu benötigen, 
als er besitzt!“

(René Descartes)






;-)

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Montag, 19. Dezember 2011





Fritz


Meinen Vater verlor ich mit Vier“, sagt er, während wir nebeneinander sitzen und warten.
Der ältere Herr ist mir auf Anhieb sympathisch. Er hat ein überaus freundliches Gesicht, wache, strahlende Augen, gepflegte Haare und ist adrett in Hellgrau gekleidet. Er heisse Fritz und sei bald achtzig, wird er mir beim Abschied sagen.

Wir warten erst seit Kurzem und werden auch nicht lange bleiben, somit wird leider vieles, das mich interessieren würde, unausgesprochen sein. Mir scheint jedoch, dass er mir gerne mehr erzählen würde, denn ich brauche ihn, während er erzählt, kaum etwas zu fragen.

Fünf Jahre lang hatte unsere Mutter nach Vaters Unfall alles versucht, die vier Kinder alleine zu versorgen und grosszuziehen. Aber sie hatte die Behörden gegen sich und halt nur wenig Unterstützung von Verwandten und Nachbarn. Die Zeiten waren schlecht und jeder musste für „sich schauen“.
Die Familie wurde dann auseinandergerissen und jeder kam an einen anderen Platz. Ich wurde zu meinen Pflegeeltern auf einen Bauernhof gebracht, weit ab der Übrigen.

Zu essen gab es wenig und immer in der Küche, denn die heimelige Stube war der Familie vorbehalten. Für einen wie mich taten es auch die abgetragenen Kleider der eigenen Kinder und etwas zum Spielen brauchte ich auch nicht, denn immer wieder musste ich hören, dass sie mich nicht aus Nächstenliebe, sondern einen „Verdingbub“ zum Arbeiten genommen hätten.
So kam auch die Schule immer erst an zweiter Stelle, wenn die Zeit neben der Arbeit halt noch reichte.
Jeden Morgen um fünf Uhr musste ich in den Stall und kam deswegen auch oft zu spät zur Schule, was jedes Mal eine Strafe nach sich zog. „Tatzen“ zum Beispiel, mit dem Bambusstab des Lehrers einige Male auf die Finger gehauen oder vor der ganzen Klasse eine halbe Stunde auf einem kantigen Holzscheit knien, das war besonders schlimm.
Nach dem Unterricht blieb wegen der Arbeit nur wenig Zeit für die Hausaufgaben, denn um acht oder neun Uhr wollte einfach kaum noch etwas in meinen müden Kopf. Aber zum Glück lernte ich sehr „ring“.
Ich war kein schlechter Schüler und wurde aus diesem Grund vom Lehrer zur Sekundarschulprüfung angemeldet. Doch am Morgen des Prüfungstages packte mich mein Pflegevater, schmiss den abgewetzten Schulsack in eine Ecke und meinte, dass sie nicht noch jahrelang für einen „Gstudierten“ zahlen wollten. Ich musste mit ihm bis am späten Abend in den Wald. Am anderen Tag sperrte mich der Lehrer den ganzen Vormittag in den dunklen Kohlenkeller, weil ich nicht zur Prüfung erschienen war. Dafür musste ich am Nachmittag zwei Stunden länger bleiben um nachzuholen, was ich am Morgen versäumt hatte. Als ich nach Hause kam, gab's dann gleich Schläge mit dem Hosengurt, weil ich zu spät nach Hause kam.
Solche Beispiele könnte ich noch viele erzählen.
Besonders hart war es für mich jeweils an Weihnachten, wenn alle anderen in der warmen Stube vor dem festlich geschmückten Baum feierten, heilige Lieder sangen, lachten und sich über die Geschenke freuten. Derweil musste ich in der Küche bleiben, hörte alles mit und auch das Weihnachtsessen wurde an mir vorbei ins Wohnzimmer getragen. Während die anderen danach in die Mitternachtsmesse gingen, war ich bereits im Bett und hatte mich in den Schlaf geweint.

Nach der Schulzeit konnte ich keine Lehre machen – ich sei zu dumm dafür und das koste ja auch noch, war die Begründung des Pflegevaters.
Doch mit zwanzig mussten sie mich gehen lassen. Ich fand einen guten Arbeitgeber, der mich gefördert hat. Ich war willig und fleissig und Arbeit gab es ja genug. Ich habe mich hochgearbeitet und es doch noch zu etwas gebracht. Auch eine liebe, tüchtige Frau habe ich gefunden und mir war es immer wichtig, ein guter und liebevoller Vater für meine Kinder zu sein. Ich wollte ihnen geben, was mir als Kind so sehr gefehlt hat.
Ja, das Leben hat mich mehr als nur entschädigt für die schwere Kindheit und selten belastet mich diese Vergangenheit. Auch wenn man hierzulande gerade jetzt sehr viel über dieses dunkle Thema spricht und man dadurch immer wieder daran erinnert wird. Aber es ist auch befriedigend, dass die Allgemeinheit endlich die misslichen Zustände von damals zur Kenntnis nimmt und diese üble Vergangenheit aufarbeitet.
Es scheint sogar, dass sich die Nichtbetroffenen mit diesen schlimmen Geschichten noch fast schwerer tun, denn die meisten haben, als Mitschüler oder Nachbarn, „einen von denen“ gekannt und waren dabei, wenn sie „gehänselt“, geplagt und ausgegrenzt wurden.

©/® Copyright by Herr Oter


Der Film zum Thema:  
« Der Verdingbub» von Markus Imboden
   Basierend auf 100'000 wahren Geschichten 




:-± 


Samstag, 10. Dezember 2011





Das neue Jahr kündigt sich bereits sympathisch an – 
ein neues "Bänkli" an einem meiner Lieblingsorte.

Danke an die Abschlussklasse
2012


Übrigens:
Sicher vernünftig, 
wenn man bereits frühzeitig,
auch an den Abschluss des 2012 denkt.




;-))
 


Donnerstag, 8. Dezember 2011

Dienstag, 6. Dezember 2011

Der Absturz





Der Absturz

Heute morgen, man wird es mir kaum glauben, fiel ein Bild von der Wand.
Einfach so!
Da hängt es jahrelang an einem Nagel, niemand berührt es und doch - wumm, schrammt es plötzlich der Wand entlang in die Tiefe.
Aus heiterem Himmel – scheinbar grundlos!
Nicht einmal eine Mücke – im Winter gibt es ja keine – hat sich daraufgesetzt und trotzdem – wumm - und das Bild ist abgestürzt.
Alles war ruhig, kein Wind, keine Erschütterung. Nur das übliche Bild – eine stürmische See mit einem kleinen Boot das verzweifelt gegen die Winde kämpft – seit Jahren schon, nichts aussergewöhnliches.

Und dennoch, wie ein Stein, dem Gesetz der Schwerkraft folgend, scheppert das Bild zu Boden. Schnell und schnurgerade!
Dabei fällt es nicht einmal um.
Aufrecht, an die Wand gelehnt, steht es nun da. Vielleicht etwas schräg und benommen – und doch, es hält sich im Rahmen.
Als ob es, auch auf dem Tiefpunkt seines Seins, seiner Aufgabe immer noch gerecht werden möchte. Tun als ob nichts wäre, obschon es arg lädiert ist. Denn die Szenerie hinter dem zersplitterten Glas ist nur noch schwer auszumachen.

Und der Nagel?
Einsam oben in der Wand. Etwas gekrümmt vielleicht, doch kaum merklich.

Warum der Absturz gerade in diesem Augenblick?
Keine Baumaschine vor dem Haus, kein Erdbeben gemeldet und auch die See auf dem Bild scheint mir nicht unruhiger als sonst.
Also, warum hat sich der Nagel gerade jetzt von seinem Bild getrennt?
Gibt es einen Grund dafür? Man weiss es nicht.
Was weiss man schon, was in so einem Nagel steckt.
Hat er ein Seelenleben? Hat er gar Gefühle?
Fühlte er sich benachteiligt, weil man nur das Bild und nicht auch ihn bestaunte? Er, der ja die ganze Last zu tragen hatte!
Hatte er plötzlich beschlossen es nicht mehr aushalten zu wollen, weil er diese Belastung nicht mehr tragen konnte oder tragen wollte?
Oder ist ihm das Bild mit dem ständig tobenden Sturm und dem hilflos kämpfenden Schiffchen einfach zu mühsam geworden?
Vielleicht war es ihm zu düster, denn fröhlich hat er es ja nie gesehen. Befürchtete er, dass dieses traurige Bild ihn zu sehr mit nach unten ziehen würde. Hat er sich darum plötzlich von seinem Anhang befreit?

Oder traf er eine wohlüberlegte Entscheidung?
Hat er das Bild vielleicht schon vorher darüber ins Bild gesetzt. Alles mit ihm besprochen? Waren sie uneins, haben sie tagelang darüber geredet oder diskutierten sie schon Jahre über ihre ungleiche Beziehung? Er oben, es unten – er stahlhart, gerade und fest verankert und das Bild eher wässrig und nur durch den äusseren Rahmen gehalten.
Hat das Bild eventuell bereits alles Mögliche probiert – vielleicht weniger stürmisch zu wirken oder trotz des Sturms fröhlicher zu sein? Möglicherweise hat es sogar versucht sich zu verbiegen, sich anzupassen ohne aus dem Rahmen zu fallen.
Denn es war ja vom Nagel abhängig, nur er konnte es in dieser Position halten.

War es möglicherweise eine Kurzschlusshandlung des Nagels, die er nun, einsam dort oben, trotz stählerner Härte bereits wieder bereut? Vielleicht war er auch nicht ganz bei Sinne, denn etwas blau war er, wegen des Stahls, ja schon immer. Eventuell war er auch bloss zu blauäugig?
Was weiss man schon. Darum darf man ihm seine Haltlosigkeit auch nicht vorwerfen.

Vermutlich ist ihm die Beziehung zu seinem Anhang einfach zu belastend geworden. Man kennt das ja bei menschlichen Bindungen. Da lebt man Jahre, ja Jahrzehnte lang zusammen, man hängt aneinander, keiner kann ohne den Anderen und dann plötzlich – wumm!
Für den einen meistens unerwartet – ein gewaltiger Schock, der Absturz!
Zersplittert liegt er am Boden, zumindest benommen an die Wand gelehnt, kaum fähig den Scherbenhaufen zusammen zu kehren.
Das braucht seine Zeit.

Aber irgendwann geht es wieder aufwärts, es wird ein freier Nagel gefunden. Einsam steckt er irgendwo im Holz fest.
Das Bild, neu gefasst im glänzendem Rahmen, wird dort wieder angehängt. Das gibt auch dem Nagel wieder Sinn und eine schöne Aufgabe:
Er hält und trägt. Und, er erträgt die schwankende Stimmung seines Lieblingsbildes.

©/® Copyright by Herr Oter



;-)

Freitag, 2. Dezember 2011






“Verzeihen sollte man schweigend.
Tut man es mit Worten, 
wird das Verzeihen zum Vorwurf.
(Albert Schweitzer)



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!(°!°)!

Donnerstag, 1. Dezember 2011





Was auch immer geschieht:
Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken.
Erich Kästner






(°!°)

Mittwoch, 30. November 2011

Mein Thron






Mein Thron




Das ist mein Thron, das Zentrum meiner Macht.
Mein Reich ist klein, nur ich allein und doch – für mich ist hier der Mittelpunkt des Universums.
Hier bin ich König, Herrscher, Untertan. Da sitze ich auf meinem Thron und regiere – über mich.
An diesem Ort habe ich den Weitblick, den Durchblick und einen hellen Kopf – weil von der Sonne beschienen.
Hier ist alles möglich, alles vorstellbar und alles ganz leicht zu erreichen.

Da wartet auch mein Beraterstab – meine wertvollsten Helfer – die spirituellen Wesen, die unsichtbaren Kräfte, die unübertreffliche Macht der Gedanken.
Dann meine Leibgarde – stramm stehen sie ringsum, die hohen Tannen, die mächtig Eichen und die knorrigen Föhren in Reih und Glied – der Schweizergarde Ebenbild. Auch meine furchtlose Armee ist da versammelt – ein riesiger Haufen – selbstlose Ameisen, die jeden Eindringling fernhalten. Und nicht zuletzt die Wespen, Brämen und Stechmücken – meine angriffige Luftwaffe.

Auf diesem Strunk – in Erde tief verwurzelt – wird analysiert, meditiert, philosophiert, geträumt und manchmal auch gedöst. Hier werden alle Gedanken zulassen, akzeptiert, modelliert, optimiert und oft auch objektiviert. Da werden wichtige Selbstgespräche geführt, geflucht, geklagt, gebittet und mit mir zu Gericht gegangen. Hier werden Grundsätze gefällt, weitreichende Beschlüsse und Vorsätze gefasst, sowie unwichtige und elementare Entscheidungen getroffen. Da werden von mir „strickte“ Befehle erteilt – an niemanden geringeren als an mich.

Da entscheide ich, ob die Welt gut oder schlecht ist, hier wird von mir über die Qualität meines Lebens bestimmt und da beschliesse ich, wie sich das Universum weiterhin um mich drehen wird – je nach dem, wie ich es sehe, ich es bestimme und –
ich denke!






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٤:-)




Dienstag, 29. November 2011





"Wer die Freiheit aufgibt 
um Sicherheit zu gewinnen, 
der wird am Ende beides verlieren." 
Benjamin Franklin




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!(°!°)!

Montag, 28. November 2011

Sonntag, 27. November 2011





Beleidigte Leberwurst

Spöttisch als "beleidigte Leberwurst" wird bezeichnet,
wer ohne triftigen Grund beleidigt oder eingeschnappt ist.

Hintergrund dieser Redensart ist die Annahme der Medizin des Altertums,
dass die Leber Sitz der Lebenssäfte, des Temperaments und der Gefühle des Menschen - ob Trauer, Liebe, Wut oder Zorn - sei.
Die Redensart ist seit dem späten 19. Jahrhundert in Gebrauch.

Erst später wurde dem Sprichwort die "Wurst" angehängt, als die Vorstellung, dass die Leber Sitz aller Gefühle sei, verloren gegangen war. Warum gerade das Wort "Wurst" angefügt wurde, ist nicht gesichert belegt.


Den gleichen Hintergrund haben auch die Redensarten:

„Frei von der Leber weg sagen“
(Bezeichnet das offene, freimütige Sprechen) und:

„Eine Laus über die Leber gelaufen“,
(Meint: ein nichtiger Anlass – kleine Laus –,
genügt um Verärgerung und Zorn hervorzurufen)






;-((

Samstag, 26. November 2011

Liebe




Liebe



„Ich habe mich verliebt!“
Unvermittelt, fast beiläufig, sprach es Caroline aus, während sie sich mit Stefan im Fernseher „Äschbacher“ ansah.
„Lebensträume“ lautete das Motto der beliebten wöchentlichen Gesprächssendung – vielleicht der Grund, dass sie diesen folgenschweren Satz gerade jetzt aussprach. Denn bereits vor Tagen hatte sie sich für ihn entschieden, nachdem sie wochenlang mit sich gerungen hatte. Doch nun war er endlich draussen und schwebte für einen Moment bedrohlich im Raum.
„In was?“, murmelte Stefan, der auf dem Kanapee bereits mit dem Schlaf kämpfte.
„Ich habe mich in Sabine verliebt.“
Caroline starrte weiterhin in den Fernseher, ohne davon etwas wahrzunehmen. Ihr Puls ging schneller, die Wangen waren gerötet und schon begann das lästige Schwitzen, während sich die Fingernägel in ihre Handflächen bohrten.
„Ja, ich mag deine Freundin Sabine auch sehr gut, sie ist wirklich ein Schatz.“ stimmte ihr Mann müde zu. Ein Gähnen konnte er gerade noch unterdrücken.
„Es ist mehr, Stefan“, sagte seine Frau daraufhin mit fester Stimme. Das liess ihn aufhorchen.
Etwas unwillig richtete er sich auf und nahm sein Rotweinglas zur Hand, ohne davon zu trinken.
“Ich werde mich von dir trennen und mit ihr zusammenziehen.“
Fast flüsternd drehte Caroline langsam den Kopf zu ihrem Mann.
„Machst du Witze oder was? Wie soll denn das gehen?“
Ungläubig schüttelte Stefan leicht den Kopf und nahm einen Schluck. Dabei schaute er durch den Glasrand zu Caroline.

Sie meinte es erst! Das wurde ihm nun sogleich klar, denn Caroline schaute ihm mit festem Blick direkt in die Augen.
Stefan war jetzt hellwach. Er trank auch den Rest des Glases aus und schenkte gleich wieder nach.
„Nein, Stefan, ich meine es ernst. Ich kann nicht anders.“
Tränen schossen in Carolines Augen und die hängenden Schultern erzeugten einen hilflosen Ausdruck.
„Was heisst, ich kann nicht andres“, fragte Stefan etwas heiser, während er das Glas mit beiden Händen umklammerte, als suchte er dort einen Halt.
„Ich habe bei Sabine etwas gefunden, das ich nicht mehr missen möchte. Die Liebe zu ihr scheint mir einzigartig – etwas Vollkommenes.“
„Mich liebst du also nicht mehr?“, fragte Stefan etwas grimmig.
„Ich habe dich noch immer sehr gerne, Stefan, aber die Liebe zu Sabine ist damit nicht zu vergleichen.“
„Und was meint Sabine dazu?“, wollte Stefan nun wissen, hoffend, dass sie nichts davon hielt.
„Sie empfindet gleich wie ich, aber sie drängt mich zu nichts. Sie weiss ja, dass ich Verantwortung habe – dir, aber vor allem auch Jennifer gegenüber.“
Stefan ergriff die kleine Chance, die sich soeben ergeben hatte:
„Ja, glaubst du, du kannst einer Siebenjährigen den Vater durch eine Frau ersetzten. Was meinst du, wie sie in der Schule gehänselt wird? Ihre Mutter – eine Lesbe!“
Stefan sucht in der Flasche nach einem Rest des Weines, aber sie ist leer. Etwas zu hart stellt er sie zurück auf den Tisch.
„Stefan, lass uns doch vernünftig darüber reden, solche Ausbrüche bringen uns auch nicht weiter.“
„Nun ist mir auch klar, warum Sable nie einen Kerl hatte“, raunte Stefan ärgerlich.
Er hatte plötzlich wieder Lust, eine zu rauchen, doch seit einem guten Jahr gab es keine Zigaretten mehr im Haus.
„Und, wie lange geht das schon mit euch beiden? Wart ihr zusammen auch im Bett?“
Der böse Blick von Stefan schmerzte Caroline mehr als sie erwartet hatte.
„Ja, inzwischen schon“, sagte sie leise und senkte dabei den Blick.
„Lange wollte ich es ja selber nicht wahrhaben, ich dachte, es sei bloss eine blöde Schwärmerei, Verirrungen der Gefühle oder ausschweifende Gedanken. Trotzdem, ich fühlte mich immer sehr wohl in ihrer Nähe und wollte Sabine einfach immer mehr um mich haben. Ich fühle mich von meiner besten Freundin verstanden und als Frau ernst genommen“.
„Aha, ich nehme dich also nicht ernst! Was erwartest du denn eigentlich?“
„Das kannst du nicht vergleichen. Du warst immer sehr lieb und aufmerksam zu mir, doch da kam etwas ins Spiel, das ich vorher nicht gekannt habe. Als ich merkte, dass ....,“
Caroline suchte nach den rechten Worten, damit sich Stefan nicht noch mehr aufregte, „dass es Sabi auch nicht unangenehm war, da liess mich dieser Drang nicht mehr los. Ständig musste ich daran denken. Seit etwa drei Monaten sind wir nun intim.“
„Und, bist du nun glücklicher im Bett, als mit mir? Bringt's dir eine Frau besser als ich? Das ist doch lächerlich!“
Hör zu Stefan, auf diesem Niveau möchte ich nicht mit dir sprechen! Mit dir war alles in Ordnung, auch im Bett.“

„Ich verstehe es einfach nicht“, sagte Stefan nach einer Pause. „Sind vielleicht unsere erotischen Fantasien während dem Sex mitschuldig?“
„Ach Stefan, dich hat es doch vor allem glücklich gemacht, wenn wir uns ausgemalt haben, dass du mit zwei Frauen.... Ich konnte mir das in Wirklichkeit weniger vorstellen, auch wenn mich unsere Fantasien angetörnt haben. Das da was dran sein könnte, hat mich dann völlig überrascht.“
„Nun hätten wir ja die Gelegenheit....“, sagte Stefan mit einem versöhnlichen Lächeln.
„Das sicher nicht, Stefan, das kannst du vergessen. In der Wirklichkeit haben solche Fantasien keinen Platz mehr.“


Es brauchte noch viele Gespräche, manche Gehässigkeiten und einige schwierige Momente waren zu überstehen, bis sich Stefan mit der Gegebenheit abfinden konnte. Was ihm anfangs immer wieder als vorübergehende Episode, als Abwechslung oder momentane Laune seiner Frau vorkam, wurde immer mehr zur unverrückbaren Gewissheit. Einzig die Tatsache, dass eine Frau, die er übrigens wirklich gerne mochte, ihm seine Ehefrau streitig machte, war für ihn ein kleiner Trost. Ein Nebenbuhler wäre schwerer zu ertragen gewesen, gegen eine Frauenliebe fühlte er sich einfach machtlos.

Man einigte sich, manchmal sogar im Gespräch zu dritt, dass Stefan in die gemütliche Dreizimmer-Einliegerwohnung im Untergeschoss zog und die beiden Frauen mit Jennifer in der geräumigen oberen Wohnung bleiben würden. So konnte man der Kleinen einen Umzug, einen Schulwechsel oder die Entfremdung vom Vater ersparen. Auch ein grösseres Gerede im Städtchen konnte man eher vermeiden, obschon natürlich viel gemunkelt wurde.
Nach dem Einzug von Sabine hatte man sich in recht kurzer Zeit an die neue Situation gewöhnt und man war erstaunt, wie einfach Jennifer damit umging.

Dann, zwei Jahre später der Befund. Caroline hatte Krebs. Metastasen im ganzen Körper – hoffnungslos, endgültig, so die Diagnose, die man nicht offen auszusprechen wagte, die aber doch jeder verstanden hatte.
Alle kümmerten sich um sie. Stefan und Sabine wechselten sich in der Pflege ab. Das neue Team harmonierte gut, Sachlichkeit war beider Stärke und nur das Wohl von Caroline stand jetzt im Mittelpunkt. Stefan reduzierte seine Arbeit, damit er sich mehr um Jennifer kümmern konnte, währenddessen er den beiden Frauen, die ungestörte, gemeinsame Zeit ehrlich gönnte.

Die Beerdigung war eine Belastungsprobe für alle.
Der Ehemann und die Geliebte am Grab der Verstorben, das hatte etwas Pikantes. Viele kamen, etliche aus reiner Neugier.
Aber die gemeinsam durchgestanden letzten Monate stärkten die Beiden. Sie hatten das gute Gefühl, das Richtige gemacht und das Unnötige beiseite gelassen zu haben. Dann war da ja noch ein junges Mädchen, Jennifer, um die man sich kümmern musste. Dazu musste man stark sein und funktionieren.

Caroline hatte beiden das Versprechen abgenommen, dass sie sich gemeinsam um Jennifer kümmern würden und, dass Sabine im Haus bleiben konnte. Dieses abgegebene Versprechen wurde nun zum Lebensinhalt der beiden.
Mit der Zeit wurde die untere Wohnung wieder fremd vermietet und nach knapp drei Jahren bekam Stefan von seinem Arzt die gleiche Krebs-Diagnose mitgeteilt, wie sie damals bei seiner Frau gestellt worden war.
Schicksal oder purer Zufall? Die Bestürzung im Umfeld war gross und man hatte weit herum Mitleid mit den Dreien.
Stefan kämpfte verzweifelt um seine Gesundheit, liess nichts unversucht und Sabine übernahm zum zweiten Mal innert vier Jahren die aufopfernde Pflege eines Krebskranken.

Als man sich eingestehen musste, dass der grosse Heilungserfolg ausblieb, entschloss sich Stefan, Sabine zu heiraten. Somit konnte das Sorgerecht für Jennifer einer vertrauten und geliebten Person übertragen werden und die beiden hatten für die Zukunft ein gesichertes Zuhause.
Nach Stefans Tod kümmerte sich Sabine in aller Stille und mit grossem Einsatz als alleinerziehende Mutter um die inzwischen bildhübsche und intelligente Jennifer. Im Städtchen wurde Sabine dafür zunehmend geachtet, man bot ihr Hilfe an, die sie aber nur im Notfall annahm.

Einige Jahre sind inzwischen vergangen. Jennifer studiert an der Uni erfolgreich Psychologie und Philosophie und kommt gerne am Wochenende heim ins Elternhaus um die Mutter etwas zu entlasten, die inzwischen wieder voll berufstätig ist, damit sie Jennifer finanziell unterstützen kann. Sabine ist in die untere, kleiner Wohnung umgezogen, damit sie die Grössere vermieten kann. Sie lebt allein, eher bescheiden und etwas zurückgezogen. Man trifft sie gelegentlich in der Kulturmühle bei einem Anlass, oder ich sehe sie ab und zu im Wald, wenn sie gedankenversunken, mit schnellen langen Schritten, ihre einsamen Spaziergänge macht.


® Copyright by Herr Oter



:-/

Mittwoch, 23. November 2011





Nagelneu

Der verstärkende Ausdruck nagelneu leitet sich von der Vorstellung "ganz neu zusammengenagelt" (die Nägel funkeln noch) ab, die darum gelegentlich mit "funkelnagelneu" noch weiter verstärkt wird: "mit noch funkelnden Nägeln neu zusammengenagelt".
Eine spielerische Variante davon ist das besonders im süddt. Raum und in der Schweiz verbreitete nigelnagelneu, wobei der erste Bestandteil lediglich eine spielerische Reduplikation ohne Bedeutung darstellt.
Vielleicht etwas zu viel des Guten, ist die, bei uns manchmal gehörte "Vollvariante":
funkelnigelnagelneu.




;-)

Dienstag, 22. November 2011




"Ich habe ein einfaches Rezept, 
um fit zu bleiben - 
ich laufe jeden Tag Amok!"
 
(Hildegard Knef)





 ;-)

Montag, 21. November 2011




Herr Oter stellt fest: 
Ein Annehmlichkeit der Reife – 
dass man vermehrt, 
statt mittendrin, 
etwas darübersteht. 





(~^~)     (ein wenig stolz)

Sonntag, 20. November 2011






"Wende Dein Gesicht 
der Sonne zu, 
dann werden die Schatten 
hinter Dich fallen!"

Weisheit

:-)

Freitag, 18. November 2011

Mittwoch, 16. November 2011




Man kann dem Leben
nicht mehr Zeit geben,
aber der Zeit mehr Leben.

"Mehr sinnvolles Leben" 
möchte Herr Oter dazu noch ergänzen



(°!°)

Montag, 14. November 2011

Agathe





Agathe

Ich vermisse ihn so sehr“, sagt Agathe zu mir.
„Weisst du, er war mir der Liebste. Er hat mir nur Freude gemacht. Er war halt speziell.
Er war sehr neugierig. Er wollte immer alles wissen, allem auf den Grund gehen, überall dahinter sehen.
Und er hat viel gelesen, von klein auf – er war der Einzige, der so viel gelesen hat. Auch diese Leidenschaft hat uns beide verbunden, mehr als mit den Anderen. Ja, das Lesen und dann das Sprechen darüber, das war interessant. Über Gott und die Welt. Mit ihm konnte man über alles sprechen. Er war sinnlich, spirituell und offen für alles. Auch in die Kirche kam er gerne mit – die Anderen weniger, ausser wenn sie mussten. Wie auch mein Mann, vor allem wegen seines Amtes musste er sich halt auch dort zeigen.“

Agathe nimmt ihre Geldbörse hervor, klappt sie auf und zeigt mir das kleine, schwarzweisse Porträt – die einzige Foto, dort, hinter einer Plastikfolie. Der Platz daneben ist leer und diese Leere ist auf beide Seiten des Bildes gleichmässig verteilt.
Die Abbildung zeigt einen sympathischen jungen Mann, schmales Gesicht, scheues Lächeln, aufmerksame Augen.
„Ich weiss wenig von ihm“, sage ich, „dich habe ich nie gefragt – ich spüre doch, wie sehr du darunter leidest.
Ich weiss auch nicht, ob du mir jetzt etwas erzählen möchtest – vielleicht wie es passiert ist?“
Sofort glitzern Tränen in ihren Augen.
„Es war ein Autounfall, am Dorfeingang, kurz bevor er zu Hause war. Aber er ist nicht selber gefahren, er sass auf dem Beifahrersitz.
Mit seinen beiden Kollegen besuchte er ein Konzert in der Stadt, sie fuhren mit dem Zug.
„Du musst nicht auf mich warten oder dich sorgen, Mutter“, sagte er, „wir kommen mit dem ersten Zug am Sonntagmorgen wieder zurück.“
Nachtbusse gab es damals noch keine.
Sie haben dann aber einen getroffen, dort in der Schür, der kommt von unserem Ort. Das ist ein Anständiger, der fährt normal, keine Drogen, kein Alkohol. Er war mit dem Auto unterwegs und hat die Drei mitgenommen. Die beiden anderen sassen hinten. Beim Dorfeingang ist der Fahrer eingenickt, Sekundenschlaf. Das Auto krachte rechts in einen grossen Stein. Mein Sohn war sofort tot, die anderen kaum verletzt“.
„Entschuldige bitte“, sagt Agathe und wischt sich rasch die Tränen von den Wangen. Mir erscheint sie noch schmaler und kleiner als sonst, hängende Schultern, fahles Gesicht - ein Häufchen Elend.
„Dass er nicht selber gefahren ist, macht es sicher auch nicht einfacher“, versuche ich hilflos abzulenken.
„Ich mache dem jungen Burschen keine Vorwürfe, er war immer ein Anständiger, hatte nichts getrunken oder genommen, das hat man untersucht. Er ist einfach kurz eingenickt, ohne, dass er es gemerkt hätte. Er leidet ja auch unter dem Unfall. Er hat mich auch oft besucht – vor allem am Anfang. Es war einfach Pech.“
Das Nastuch wischt wieder verschämt über ihre tränenden Augen.
„Vielleicht war der Lebensweg deines Sohnes einfach zu Ende“, versuche ich etwas zu trösten. „Seine Aufgabe hier, davon bin ich überzeugt, war erledigt. Wie alt war er, als es passierte?“
Keine neunzehn Jahre alt. Es ist kaum zu verstehen, warum so ein junger Mensch sterben muss – und dann gerade er. Er hatte doch so eine interessante Zukunft vor sich, er mit seiner Neugier und seiner Belesenheit. Er, der so lieb war! Nie hat er etwas Unrechtes getan.“
„Vielleicht deswegen, liebe Agathe, vielleicht gerade darum war er so ein Lieber, so ein Interessierter, so ein Intensiver. Er hatte nur wenig Zeit. Er gab dir seine Liebe konzentrierter, er holte sein Wissen schneller und lebte sein kurzes Leben intensiver als deine beiden anderen Kinder. Denn er hatte weniger Zeit zur Verfügung. Vielleicht hat er es – nicht gewusst– aber im Unterbewusstsein – man weiss ja nie....“
„Seine beiden Freunde, die beim Unfall dabei waren, kamen später einmal vorbei. Sie müssten mir etwas erzählen, meinten sie etwas zögerlich.
Kurz vor dem Unfall – einige Tage davor sei es gewesen – sie Drei seien, oberhalb des Friedhofes – also, diesen Weg dort hätten sie genommen und er habe gesagt – es töne jetzt verrückt – aber, er habe damals gesagt, dass er noch in diesem Jahr dort unten liegen werde – dort unten auf dem Friedhof.
Sie wären in guter Stimmung gewesen und darum hätten sie damals nur gelacht und ihn überhaupt nicht ernst genommen. Erst im Nachhinein – nach dem Unfall, sei ihnen das wieder bewusst geworden.“

Ein Moment der Stille stand zwischen uns.

„Zehn Jahre ist das jetzt her und – ich vermisse ihn noch immer, jeden Tag.

©/® Copyright by Herr Oter



:-/



Dienstag, 8. November 2011

Sonntag, 6. November 2011







Wann ist die Grenze erreicht
und was kann dagegen unternommen werden?


Am letzten Montag (31.10.2011) wurde es geboren,

das 7-Milliarden-Baby.

Es ist der 7 000 000 000. Mensch auf der Erde.
(Um 7 Milliarde abzuzählen, bei einer Zahl pro Sekunde, braucht man 224 Jahre)

Nur gerade 12 Jahre nach dem 6-Milliarden Baby.
Diese rasante „Entwicklung“ hat mich doch etwas erschreckt! Denn

1804 wurde die erste Milliarde erreicht, bereits
1927 die 2. Mrd –– 123 Jahre später
1960 die 3. Mrd –– 33 Jahre danach
1974 die 4. Mrd. –– 14 Jahre folgend
1987 die 5. Mrd. –– 13 Jahre nachher
1999 die 6. Mrd. –– 12 Jahre später

Dass die Verkürzung der Zeitspanne von Milliarde zu Milliarde sich ab der 
4. Mrd verlangsamt hat, hat mich etwas beruhigt.

Trotzdem, bei einem konstanten Wachstum erreicht die Weltbevölkerung in nur
40 Jahren die 12 Milliarden-Grenze (2050 = 11.7 Mrd.)
also 5 Milliarden mehr als heute oder
fast eine Verdoppelung der Erdenbewohner gegenüber dem
Millenniumsjahr 2000.  (in 50 Jahren gleichviel Zunahme, wie bis zum Jahr 2000)


Bedenkenswert, wie ich meine.

(Quelle: United Nations Population Division)




٤٤:-() (sehr nachdenklich )

Samstag, 5. November 2011





Führen Sie Selbstgespräche?

Auch Ausgesprochene? Also reden Sie hörbar mit sich selber?
Gut so, denn hörbare Selbstgespräche sind nicht verrückt, sondern vernünftig.

Das haben, gemäss einem Bericht, den ich gehört habe, verschiedene Universitäts- Studien* ergeben.
Psychologen haben dabei festgestellt, dass lautes Denken die eigene Leistungs- und Lernfähigkeit steigert, Stress abbaut und für einen besseren Durchblick in Kopf und Seele sorgt.
„Psychologisch gesehen ist das Selbstgespräch gesund und förderlich“, sagt Thomas Brinthaupt, einer der renommiertesten Selbstgespräch-Experten von der amerikanischen Middle Tennessee State University. „Frustration, Trauer und Wut aber auch Freude und Vergnügen bekommen so eine Art Ventil“.

Auch die Psychologin Dolores Albarracin von der Universität von Illinois hält es sogar für
„eines der wichtigsten Werkzeuge, um unser Verhalten zu leiten“.

Ähnlich wie beim autogenen Training, stärken Selbstgespräche das Selbstbewusstsein und sind eine grosse Hilfe bei der eigenen Motivation. Sich etwas einzureden, kann – richtig angewendet – auch grosse positive Effekte haben, auch wenn man üblicherweise eher von den negativen Auswirkungen destruktiver Gedanken spricht.
Beim ausgesprochenen Monolog soll der Effekt des Sicheinredens sogar noch wesentlich grösser sein.

Das alles wissen Kinder ganz intuitiv.
Mit etwa zwei Jahren fangen sie an, das Selbstgespräch beim Spiel in einem ganz normalen Prozess zu kultivieren. Von drei bis fünf Jahren erreicht diese Entwicklung ihren Höhepunkt, bevor ab dem sechsten Lebensjahr – nicht zuletzt aufgrund der negativen Reaktionen aus dem Umfeld – die laut vor sich hingesprochene Gedankenwelt mehrheitlich ins unhörbare Innere verbannt wird. Diese Art des inneren Monologes bestreiten dann, gemäss amerikanischen Umfragen, weit über neunzig Prozent der Menschen regelmässig.
Nicht zu vergessen bleibt dabei, dass die Fähigkeit der Selbstgespräche nur der Spezies Menschen als einzigem Lebewesen möglich ist.
(Liegt vielleicht auch darin ein Schlüssel zum ausserordentlichen biologischen Vorsprung des Menschen vor allen anderen, uns bekannten Lebewesen?)

Also – genieren Sie sich nicht, sich selber zuzuhören, denn:
Lieber ein guter Monolog, als ein schlechter Dialog

(* Studien der University of Toronto Scarborough, der Middle Tennessee State University o. der Universität Illinois. )





-->
٤:-) (nachdenklich positiv)





Jagdtag

Auch wenn ich das herrliche Wildbret
in meiner Zeit als leidenschaftlicher Koch
sehr geschätzt habe, bedrückt es mich heute,
wenn ich die Jäger mit ihren nervösen Hunden sehe,
im Wissen auch, dass vielleicht einige der scheuen Rehe,
die ich auf meinen ausgedehnten Waldspaziergängen so oft sehe,
ab morgen nicht mehr dort am schattigen Waldrand ruhig äsen werden.



<:-(    (nachdenklich bedrückt)

Sonntag, 30. Oktober 2011





Geschichtenerzähler
haben es heutzutage schwer

stellt Herr Oter nach dem gestrigen Abend fest



:-(

Samstag, 29. Oktober 2011





Der Unrat der Nacht wird von bibbernden Frauen in farbigen Hängeschürzen von den Gehsteigen auf die Strasse gewischt. Reklametafeln und schrille Angebotsständer sind aufgestellt und die roten Teppiche in den Eingängen ausgerollt. Die Beleuchtungen beginnen flackernd ihr Tageswerk.

Samstagmorgen um Acht, die Ladentüren werden geöffnet und die Verkäufer warten auf ihre treue Kundschaft.

©/® Copyright by Herr Oter


;-)  

Freitag, 28. Oktober 2011

Donnerstag, 27. Oktober 2011





Ich frage mich,
wie alt ich werde, ehe ich begreife,
dass man zuhören statt reden muss.

§ 
Antworten bitte an Herr Oter




(*^_^*)    (erröten)

Dienstag, 25. Oktober 2011





Alle Not kommt vom Vergleichen! 
(Sören Aabye Kierkegaard)


-->
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks
und der Anfang der Unzufriedenheit!"
(Sören Kierkegaard)




--> -->
-->
-->
(°!°)     (Wichtig)


Sonntag, 23. Oktober 2011



FussgängerstreifenZebrastreifen



In Deutschland heissen Zebrastreifen wegen ihrer schwarz-weissen Farbe so.
In der Schweiz sind sie hingegen gelb-schwarz und heissen darum nicht Zebrastreifen sondern Fussgängerstreifen.

Dazu schreibt der Chefredaktor der größten deutschen Sprachzeitung
"Deutsche Sprachwelt":
Zitat:
Haben Sie schon einmal schwarz-gelb gestreifte Zebras gesehen? Doch, diese Tiere gibt es tatsächlich. Es handelt sich dabei um eine Tierart, die erst kürzlich von der Berner Stadtverwaltung entdeckt wurde. Verbreitet ist sie inzwischen jedoch bereits über die ganze Schweiz. Die Sprachpolizei in der Schweizer Bundeskanzlei macht’s möglich. Fussgängerüberwege sind in der Schweiz in der Regel mit gelben Streifen auf schwarzem Strassenbelag markiert und erinnern eher an das Muster einer Wespe als an die schwarz-weissen Steppenpferde. Deshalb hiessen die Überwege bislang nicht Zebrastreifen, wie in Deutschland, sondern „Fussgängerstreifen“. Dieses Wort alarmierte jedoch die Sprachpolizei der Bundeskanzlei. Nadine Wenger, Projektmitarbeiterin bei der Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann in Bern, fiel es wie Schuppen von den Augen: „Mit dem Wort Fussgängerstreifen sind nur die Männer gemeint“. Manche Frauen fühlten sich benachteiligt: „Wenn man es genau nimmt, ist es eine Diskriminierung.
Ende Zitat
 
Nun regt sich landauf und landab Widerstand gegen diese Zwängerei.
Man/n befürchtet gar, dass Ortschaften wie Männedorf, Frauenkappelen und Frauenfeld schon kurz vor der Zwangsumbenennung in Elterdorf, Elterkappelen und Elterfeld stehen.

Herr Oter fühlt sich nun verpflichtet einen Ausweg aus dem sprachlichen Dilemma zu finden:
Um den Zebras und den diskriminierten Frauen gerecht zu werden, erfindet er darum eine neue Wortkreation für die gelb-schwarzen Fussgänger-Zebra-Strassenübergänge:

die "Wespentangente"

©/® Copyright by Herr Oter



;-)

Samstag, 22. Oktober 2011




1
Prozent 

der Bevölkerung 
über 

58.9
Prozent
des gesamten 
Vermögens

und damit mehr
als die übrigen
99
Prozent

der Einwohner
der Schweiz


Nur in Singapur ist der Unterschied zwischen dem obersten Prozent und dem Rest der Bevölkerung noch ausgeprägter als in der Schweiz.




Fakten:
Es gibt in der Schweiz 
330'000 Millionärshaushalte 
und 
352 superreiche Haushalte 
mit einem Vermögen von über 100 Millionen Dollar.  

Die Schweiz weist hinter Singapur weltweit die zweithöchste Millionärsdichte auf.

Nur in Zimbabwe und Namibia
ist die Vermögens-Schere zwischen arm und reich 
weiter geöffnet als in der Schweiz






Quellen
Credit Suisse Research Institute, Global Wealth Databook, Zürich 2010. (S. 120)
Eidgenössische Steuerverwaltung, Gesamtschweizerische Vermögensstatistik
der natürlichen Personen 2007, ESTV, Bern 2010.
Boston Consulting Group, Global Wealth 2011: Shaping a New Tomorrow: How to Capitalize on the Momentum of Change, BCG May 2011.





 :-||   

Freitag, 21. Oktober 2011




Ich breite meine Träume vor Dir aus.
Trittst Du drauf, 
dann trittst Du in meinen Träumen auf.





;-)     (Ironie)

Donnerstag, 20. Oktober 2011




Belächle nie die Träume anderer Menschen,
denn sie sind das Wertvollste das sie haben.
® Copyright by Herr Oter




:-d    (Mit einem Lächeln sagend)

Mittwoch, 19. Oktober 2011






Polizei wurde um Hilfe gebeten


Am Montagabend, 17.10.2011, kurz nach 19:30 Uhr, ersuchte eine 19jährige Frau telefonisch um polizeiliche Hilfe. Am Telefon sagte sie, dass sie mit ihrem Lebensabschnittspartner in Streit geraten sei.
Vor Ort, einem Quartier im Westen der Stadt, konnte der 21jährige Mann angetroffen werden. Zur Klärung des Vorgefallenen wurden beide Beteiligten zur Hauptwache der Stadtpolizei verbracht.
Das junge Paar wurde separat zur Sache befragt. Es stellte sich heraus, dass die junge Frau die acht Monate dauernde Beziehung als beendet erklärte.
Dies war der Auslöser des verbalen Streites. Die Frau zieht per sofort aus der gemeinsamen Wohnung aus. Auf eine Anzeigeerstattung verzichten beide Beteiligten.


Herr Oter muss seinen Senf dazu geben:
Vermehrte langwierige Einsätze dieser Art, und die anschliessende intensive und gründliche Abklärungen des heiklen Sachverhaltes in diesem sensiblen Themenbereich, könnten eine mögliche Begründung sein, warum unsere Polizei ständig überlastet ist.




(( :´-( 

Dienstag, 18. Oktober 2011

Von unten her gesehen




Von unten her gesehen




„Das runde Gartentischchen mit den beiden antiken Stühlen ist hier einfach völlig deplatziert“, denkt er.
Denn diese schmucke, alte Sitzgruppe gehört nicht an diesen idyllischen Platz, auch wenn sie sehr gut vor das - auf dieser Seite komplett mit Efeu überwachsene - Gartenhaus aus Ziegelsteinen passt. Trotzdem findet er, dass gerade hier diese Gartenmöbel einfach am falschen Ort sind und jedes Mal, wenn er an ihnen vorübergeht, erzeugt ihr Anblick in ihm einen kurzen Stich.
Diese Gartenmöbel hier, sehen zwar etwas anders aus. Nicht die Stühle, aber der kleine Metalltisch hat keine rote Tischplatte und dieses Silber passte gar nicht richtig zu den danebenstehenden antiken Stühlen mit den rostrot gestrichenen Holzlatten.
Aber das sieht man nur von oben, denn wenn man von unten den Weg entlang kommt, ist die Tischplatte nur als dünner Strich sichtbar. Er kommt meistens von unten her und zurück sieht er, wenn er daran vorbei ist, nie - doch das hätte ihm vielleicht die Illusion genommen, es wären die Seinen.
Darum dieser Stich in der Herz-Magen-Gegend.

Die Beine dieser alten Gartenmöbel passen jedoch schon einigermassen zusammen, geschwungenes Metall silbrig gestrichen. Sie sind bestimmt original, nur die Tischplatte hatte man vermutlich ersetzen müssen - vom Rost durchlöchert, zerfressen vom Zahn der Zeit. Man hätte sie eben pflegen sollen, sich etwas Mühe geben und etwas dagegen tun müssen, - vielleicht auch professionelle Hilfe beanspruchen, als man gemerkt hat, dass sie Schaden nimmt. Man hätte grössere Defekte sicher noch abwenden können, hätte man es frühzeitig bemerkt, aber dann war es plötzlich zu spät gewesen - zu viele Löcher, zu viele schadhafte Stellen.
Ein schwaches Gefühl von Trauer kommt bei ihm auf, er lässt es zu, denn die Sonne schien ja, es kann also nichts passieren.

Wirklich fröhlich sehen diese drei Teile hier auch nicht aus, sie sind matt, ausgebleicht von der Sonne und das Ziegelrot hat seinen Glanz verloren. Etwas Auffrischung würde nicht schaden - mit einem Öl-Lappen mal darüber fahren, vielleicht, damit das Wasser nicht ins Holz dringt und die Spalten nicht immer grösser werden.

Zudem scheint diese kleine Gruppe etwas einsam, hier, auf dem kleinen Rasenstück.
Noch nie hatte er gesehen, dass jemand am Tischchen sass - vielleicht zwei formschöne Gläser darauf, eine Flasche rubinroten Wein, Häppchen, ein kleiner Bissen oder ein farbenfroher Salat. Ein Pärchen auf den alten Stühlen, glücklich sich zuprostend, ein Lächeln, gespitzte Lippen, tiefe Blicke und leuchtende Augen.

Früher waren es vier gewesen, denkt er, zwei Grössere und zwei Kleinere. An den Kleineren standen zwei Stühle, an den Grösseren vier. Alles im typischen Rot ausser die Beine, die waren, wie gesagt, silbern, geschwungen und verziert. Sein Vater hatte alles aufgemöbelt, repariert und restauriert. Sie waren vorher in einem erbärmlichen Zustand.

Die vier Runden standen dann in der Mitte der Gartenterrasse. Umgeben von vielen Eckigen, zu denen immer vier Stühle gehörten. Die eckigen Tische waren nicht antik, sondern rote Kunststofftischplatten mit gelochten Hartplastik-Schalensitzen auf weissgestrichenen Stahlrohrbeinen - wie man sie in vielen Gartenwirtschaften landauf und landab sehen konnte. Sie waren vor einigen Jahren modern gewesen, robust, fast unverwüstlich, brauchten kaum Pflege und sie passten formgleich zueinander. Sie wurden zusammengeschoben wenn eine grosse Gruppe kam, für einen Verein in eine lange Reihe gestellt, oder als Block nebeneinander platziert, wenn ein Buffet abgehalten wurde. Mit Tischtüchern abgedeckt machten sie einen etwas edleren Eindruck und ohne standen sie im Regen, weil man ihnen das zumuten konnte. Wetterfest - ja das waren sie. Sie stehen sicher immer noch dort, unverwüstlich eben.
Und, sie waren stapelbar, wenigstens die Stühle, aber auch die Tische konnten seitlich „gestapelt“ werden, wenn die Tischplatten gekippt wurden. So brauchten sie weniger Platz, wenn sie unter das Dach gestellt wurden - aber das wurde nur vor dem Winter gemacht.

Doch die vier Runden wurden immer unter das Dach geschoben, vor dem Regen geschützt. Denn sie waren besonders, nicht wie die anderen - meinte man. Darum musste man sie behüteten, hegen und pflegen - beschützen vor möglichem Schaden. Sie waren eben wertvoll, da war er sich sicher gewesen.

Sie waren eine Gruppe, gehörten zusammen, und doch war jeder der Vier individuell. Jeder Tisch einzeln gemacht, jeder Stuhl ein Unikat. Keine Massenproduktion, das sah man. Mit ihrer runden Form konnten sie auch nicht einfach zusammengeschoben und in eine Reihe gestellt werden und doch passten sie als Gruppe perfekt zusammen, glaubte man.
Auch wenn man die alten Tische nicht aufklappen konnte und die antiken Stühle nicht stapelbar waren, damit man etwas Platz hätte sparen können, sie waren trotzdem seine Liebsten und er war stolz auf sie.
„Jeder fordert halt den Platz ein, den er braucht“, davon war er überzeugt.

Sie waren beliebt,die Runden, ja oft sogar begehrt, nie fühlten sie sich einsam oder verlassen. An ihnen sassen eher die Verliebten, die Romantiker, die Nostalgiker und die Individualisten - und das Wirtepaar mit seinen beiden Kindern, wenn das Lokal geschlossen war. An ihnen wurde gegessen und getrunken, gelacht, geredet, gestritten, getuschelt und gekuschelt und an Wirte-Ruhetagen auch Schulaufgaben gemacht.
Bei ihnen war das ganz Leben zu Gast!
Nie würde man diese Vierergruppe aufteilen können, davon war er überzeugt.

Und trotzdem steht das kleine, runde Gartentischchen mit den beiden antiken Stühlen nun hier, weit ab der anderen. Manchmal halt etwas deplatziert vielleicht - aber nur selten. Und manchmal meint er, es gehöre noch immer zu ihm - aber nur von unten her gesehen.

©® Copyright by Herr Oter




"|"




Montag, 17. Oktober 2011





Man verbraucht nicht viel, 
wenn man stillsitzt und Bücher liest.

Zitat: Aldous Huxley




(°±°)

Samstag, 15. Oktober 2011






Hoffnung -
ist wie der Zucker im Tee: 
Auch wenn sie klein ist, 
versüsst sie alles

Aus China


:)



Freitag, 14. Oktober 2011




 Gönne Dir einen Augenblick der Ruhe,
und Du begreifst, 
wie närrisch Du herumgehastet bist. 

Lerne zu schweigen,
und Du merkst, 
dass Du viel zu viel geredet hast. 

Sei gütig, 
und Du siehst ein, 
dass Dein Urteil über Andere allzu hart war!

(von Chen Chuji)



:)


Donnerstag, 13. Oktober 2011





Die Wahrheit 
ist wie die Schönheit einer Frau.

Am schönsten ist sie 
ungeschminkt.




('' )( '') 



Dienstag, 11. Oktober 2011

Montag, 10. Oktober 2011

Donnerstag, 6. Oktober 2011




Ein schönes Buch:

"Marie des Brebis" 
Der reiche Klang des einfachen Lebens. 
Eine Biografie  von Christian Signol




„Was für ein wunderbares Buch!
Ich bin ganz verzaubert von der Lebensgeschichte der Marie des Brebis."

Marie wird als Findelkind im Jahre 1901 von einem Hirten unter einem Wacholderbusch gefunden und zu einer Bauernfamilie gebracht. Dort wird sie wie eine Tochter aufgenommen. Fast ihr gesamtes Leben verbringt sie als Schafhirtin in der urwüchsigen Natur des Quercy in Frankreich. Stets ist sie von liebenswerten Menschen umgeben. Mit ihrem Grundvertrauen in das Leben und ihrem Blick auf das Gute in der Welt, erträgt sie das harte Leben dieser Zeit und alle persönlichen Schicksalsschläge: Zwei Weltkriege, der Verlust ihres ersten Kindes, die harte Arbeit ihres Mannes im Steinbruch, die ihn schliesslich seine Gesundheit kostete, die Angst um den Sohn, der sich im Zweiten Weltkrieg den Widerstandskämpfern anschloss oder das schwere Los der geliebten Tochter im fernen Paris.
Doch daneben erfährt sie in ihrem einfachen, neunzig-jährigen Leben genau soviel Wunderbares, Schönes und Erfreuliches.
Ihre positive Lebenseinstellung ermöglicht es ihr, am Ende ihres erfüllten Lebens fröhlich und dankbar zurückzuschauen.


“Nicht immer wusste ich, was Glück bedeutet: 
Dass man zufrieden ist mit dem, was man hat,
und sich selbst so akzeptiert, wie man ist.”

Dieses warmherzige und positive Buch lässt uns innehalten und vielleicht wird uns wieder einmal bewusst, dass man durch die richtigen Lebenseinstellung, mit weniger - einfach mehr zufrieden sein kann.“


Der Autor:
Christian Signol wurde 1947 in einem kleinen Dorf der Dordogne geboren. Als er mit elf Jahren in ein Internat geschickt wurde, litt er sehr unter der Trennung von seiner Familie und seiner Heimat. Dieses Gefühl der Entwurzelung wurde nach dem Studium der Literatur- und der Rechtswissenschaften zum Auslöser für seine schriftstellerische Tätigkeit. Seine Bücher wurden in Frankreich von Millionen von Menschen begeistert gelesen, erfolgreich verfilmt und mit Preisen ausgezeichnet.


Buch-Informationen:
Verlag: Urachhaus, Stuttgard
Seiten: 191
Auflage: 10.Auflage (Sept. 2007)
ISBN-13: 978-3825175801




:-)